Python ist eine universell einsetzbare, höhere Programmiersprache, die plattformunabhängig ist. Das heißt, sie läuft auf den Betriebssystemen Windows, Linux und Unix. Durch die bewusst einfache, manchmal sogar als minimalistisch bezeichnete Syntax ist sie leicht zu lernen und zu lesen, wodurch man in Python leichter und weitaus schneller programmieren kann als in anderen Sprachen.
Die mächtige Standardbibliothek ist eine der größten Stärken von Python: Sie enthält eine Vielzahl an Modulen und Codes, ist besonders für Internetanwendungen ausgelegt und erleichtert die Erstellung eigener Programme enorm. Der Entwickler Guido van Rossum stellte Python von Beginn an kostenlos und gemeinschaftsorientiert als Open-Source-Software frei zur Verfügung. Python ist weltweit verbreitet.
Python ist aufgrund seiner universellen Einsatzbarkeit bei einer Vielzahl von Anwendungen aus den Bereichen Data Science und Machine learning die Verkehrssprache schlechthin geworden. Als allgemein nutzbare Programmiersprache verfügt Python über eine große Ausdruckskraft und ist zugleich so einfach benutzbar wie eine domänenspezifische Skriptsprache. Der größte Vorteil liegt jedoch in den reichlich bestückten Bibliotheken zum Laden von Daten, Visualisierungen, Statistikberechnungen, Sprach- und Bildverarbeitung – kurz: ein riesiger Fundus mit Funktionalitäten für allgemeine und besondere Einsatzgebiete.
Die beliebteste Python-Bibliothek für Maschinelles Lernen ist scikit-learn, wie Python selbst ein Open-Source-Projekt. Hier stehen eine große Anzahl hochentwickelter maschineller Lernalgorithmen und eine umfangreiche Dokumentation zur Verfügung. Python kann außerdem mit dem Code in einer anderen Umgebung direkt interagieren. Weil maschinelles Lernen ein iterativer Prozess ist, bei dem Daten die Analyse bestimmen, braucht es ein Werkzeug, das die schnelle Iteration und leichte Benutzbarkeit unterstützt. Python kann das.
Die erste Vollversion von Python 1.0 erschien 1994. Erweiterungen folgten durchnummeriert 1.1, 1.2 und so weiter. Sechs Jahre später, am 16.10.2000 erschien Python 2.0, nur zwei Jahre später Python 3.0. Aktuell sind mit Erweiterungen von Python 2 und 3 zwei Versionen verbreitet, allerdings sind aufgrund tiefgreifender Änderungen Bestandteile von 2 nicht in 3 verwendbar. Python 2 wird auch nicht mehr weiterentwickelt.
Der Name „Python“ geht übrigens nicht auf die Schlange, sondern auf den legendären Flying Circus von Monty Python zurück. Entwickler Rossum ist ein großer Fan der Komikergruppe. Der Marketing-Gag nahm schon 1989 seinen Anfang und wird natürlich gepflegt, in der Dokumentation sind Anspielungen darauf gern und oft gesehen. Dennoch spielt die Schlange als Bild die tragende Rolle, unter anderem im Logo und ein Toolkit wurde nach der Schlangenart Boa benannt. Im Python-Universum gibt es außerdem Cobra (eine andere Programmiersprache), Anaconda (Distribution für Datenverarbeitung) usw.
Andreas C. Müller / Sarah Guido /Kristian Rother (Übersetzung): Einführung in Machine Learning mit Python. Praxiswissen Data Science. O’Reilly. Juni 2017