Blog   

KI im Newsroom: mit hyperlokaler Berichterstattung die organische Reichweite steigern

Teilen

Die Sichtbarkeit der eigenen Inhalte in Suchmaschinen bildet eine essenzielle Säule des Geschäftsmodells der Medienbranche. Lediglich große Mengen an Inhalten bereitzustellen, garantiert jedoch nicht automatisch eine Top-Platzierung. Vielmehr zählen Relevanz und Aktualität, um sich am Markt durchzusetzen. Aber der Wettbewerb um die besten Schlagzeilen ist groß, und oft besteht die Herausforderung in einem Balanceakt zwischen Schnelligkeit und Qualität der Berichterstattung.

Viele Medienmacher greifen daher zu KI-basierten Technologien, die den Erstellungsprozess von Meldungen unterstützen: Der Einsatz von Natural Language Generation gewährleistet die erste Abdeckung von Nachrichten und lässt mehr Zeit für intensive Recherchen. Was dabei oft außer Acht gelassen wird: Automatische Texterstellung kann nicht nur die Arbeit an aktuellen Themen erleichtern, sondern ermöglicht es zudem, zusätzliche Themenbereiche abzudecken, deren Bearbeitung zuvor nicht möglich gewesen wäre – sei es, weil es wirtschaftlich nicht rentabel oder die Berichterstattung für (menschliche) Journalisten zu monoton gewesen wäre.

Das beste Beispiel für hyperlokale Berichterstattung findet sich im Fußball, der als Lieblingssport vieler Deutscher einen festen Bestandteil des Nachrichtenangebots bildet. In die Top-Nachrichten schaffen es aber meist nur die Bundesliga oder Meisterschaftsspiele. Jedoch gibt es in ganz Deutschland mehr als 30.000 Mannschaften, die in 2235 Ligen auf bis zu 13 Ebenen um den Aufstieg kämpfen – in Summe ist dies ein riesiger Markt.

Natürlich möchten Leser über die neusten Entwicklungen der internationalen Leitthemen informiert sein. Mindestens genauso brennend interessiert sie aber, was vor der eigenen Haustür geschieht. Je näher der Leser am Geschehen ist, desto involvierter und interessierter ist er oder sie. Ein besonderes Augenmerk der Medienmacher sollte darum der hyperlokalen Berichterstattung gelten. Diese erweist sich gleich aus mehreren Gründen als effizient.

Flächendeckende Abdeckung von spezifischen Nutzerinteressen

Personalisierung, Push-Nachrichten oder News im Chat bei WhatsApp – der Trend geht zum Aufbau von mehr Lesernähe. Dazu gehört auch inhaltlich näher an die Leser heranzutreten, so „nischig“ die Themen auch sein mögen. Dank Automatisierungstechnologien ist das Bespielen spezifischer Interessen in jedem Bereich, der sich durch strukturierte Daten erfassen lässt, möglich. Während es für den menschlichen Reporter einen unzumutbaren Aufwand bedeuten würde, jedes einzelne Fußballspiel oder jede einzelne Wetterprognose zu betexten, der sich in Anbetracht der begrenzten Leserschaft nicht einmal rechnen würde, sieht die Situation durch Implementierung automatischer Textgenerierung ganz anders aus: Automatisch Texte zu generieren bedeutet in diesem Zusammenhang keinen Mehraufwand für die Journalisten, ermöglicht aber die Abdeckung des spezifischen Nischeninteresses. Die Effizienz liegt in der Summe der Nischenmärkte: Ohne großen Aufwand lässt sich ein Markt bespielen, der dem Masseninteresse in der Größe nichts einsteht. Das große Plus: jeder Leser sieht neben dem großen Ganzen auch seine individuellen Interessen berücksichtigt, Zufriedenheit und Kundenbindung steigen.

Neue Formate mit Monetarisierungspotenzial

Hyperlokale Berichterstattung bietet neben mehr Reichweite und Ausbau des redaktionellen (und damit vermarktbaren) Inventars eine neue Plattform für mehr User Engagement. Auf dem eigenen Online-Angebot und auf Social Media können Nutzer in die Diskussion einbezogen werden. Das gesteigerte User Engagement führt zu einer längeren Verweildauer und weiterführenden Klicks. Diese Nutzersignale signalisieren wiederum relevanten Content und werden von Google & Co mit guten Rankings honoriert.

Des Weiteren ergeben sich neue Möglichkeiten zur Monetarisierung, wie beispielsweise durch die Einrichtung von Paywalls für die hyperlokale Nachrichten je Region oder spezifische Themenbereiche. Ein wichtiger Schritt, um Leser zu Kunden zu machen und langfristig zu binden.

Gesteigerte Sichtbarkeit in den Suchmaschinen

Auch für die Suche bringt hyperlokale Berichterstattung Vorteile. Allgemein gilt, je allgemeiner ein Keyword, desto größer ist der Wettbewerb um die Top-Platzierungen. Im Umkehrschluss bedeutet das: Je spezifischer die Suchanfrage, desto größer das Potential hoch zu ranken. Mit einer spezifischen Suchanfrage einher geht außerdem die Wahrscheinlichkeit, dass ein Suchresultat erst einmal den Endpunkt der Recherche bildet und sich der Nutzer monetarisieren lässt. Lösungen für den Longtail verdienen daher ein strategisches Augenmerk.

Der Einsatz automatischer Textgenerierung ermöglicht nicht nur, jedes Spiel in der Fußballberichterstattung von der Bundesliga bis hin zur Kreisklasse abzudecken, sondern beispielsweise auch, Wetterberichte und Wahlergebnisse lokal aufzugliedern.

In digitalen Zeiten bildet die hyperlokale Berichterstattung einen wichtigen wirtschaftlichen Zweig für Medienmacher. Der DFB hat sich bereits für eine flächendeckende Sportberichterstattung mithilfe von Natural Language Generation entschieden. Erfahren Sie mehr über das „Alle Spiele, alle Tore“-Projekt oder finden Sie weitere Erfolgsgeschichten in unserer Case Study Rubrik.

Zurück zur Newsübersicht