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Harald Oberhofer
Head of Marketing, Retresco
2025 war für Retresco ein Jahr der klaren Fokussierung – auf belastbare und interaktive Kundenanwendungen, die Effizienz steigern und neue Angebote durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz ermöglichen. Medienhäuser, Verlage und Händler benötigen mehr denn je robuste KI-Lösungen, um digitale Produkte zu personalisieren und dialogorientiert weiterzuentwickeln. Im Mittelpunkt steht dabei, Nutzer:innen zu gewinnen, zu halten und langfristig zu binden.
Dafür braucht es Technologien, die im redaktionellen Alltag und in der Content-Aufbereitung zuverlässig funktionieren, echte Mehrwerte bieten und zugleich den aktuellen Stand der KI-Entwicklung widerspiegeln. In unserem Jahresrückblick 2025 werfen wir daher einen Blick zurück auf die wichtigsten Meilensteine. Es geht hierbei um die Entwicklungen, die die KI-Branche im Allgemeinen und Retresco sowie unsere Kund:innen im Besonderen geprägt haben.

AI Engage für Medien, Fachmedien und Händler: KI-Chatbots,
personalisierte Einkaufsassistenten und interaktive Produkt-Chats
Ein besonders deutlicher Trend war 2025 die rasante Professionalisierung von KI-Chatbots. Was vor ein oder zwei Jahren noch als Experiment galt, ist heute ein zentraler Bestandteil moderner Publishing- und Digital-Strategien. Entsprechend haben wir unser KI-Lösungsportfolio in diesem Jahr gezielt weiterentwickelt und erweitert.
So haben wir im ersten Quartal die einfach und schnell einsetzbare KI-Lösung Question-Answering-System („AI Engage“) präsentiert, die dabei hilft, interne Inhalte zu strukturieren, weiterzuverarbeiten und als dialogbasierte Services verfügbar zu machen. Unser interaktives KI-Angebot ist branchenübergreifend einsetzbar und richtet sich an Unternehmen, die Artikel- und Wissensarchive oder Content-Datenbanken erschließen und daraus wertschöpfende Anwendungen entwickeln möchten.
Das neue Question-Answering-System ist konsequent auf nutzerseitiges Engagement getrimmt und erkennt tiefere kontextuelle Zusammenhänge – unabhängig davon, ob es mit Unternehmens- und Artikelarchiven, Wissens- und Produktdatenbanken, Support-Dokumentationen oder Audio-Transkripten arbeitet. Die Grundlage bilden modernste RAG-Technologien („Retrieval-Augmented Generation“), die wir so weiterentwickelt haben, dass eine kundenspezifische Implementierung mit minimalem Aufwand möglich ist. Trotz effizienter Setup-Prozesse handelt es sich nicht um ein Angebot von der Stange, sondern um eine flexibel anpassbare, branchenspezifische Lösung, die sich auf individuelle Anforderungen zuschneiden lässt.
Ein besonderer Mehrwert entsteht durch die Kombination aus semantischem Retrieval, neuronaler Suche, leistungsstarken Parsing-Logiken und einwandfreier Vektorisierung – für eine schnelle, kontextsensitive Informationsgewinnung sowie präzise, qualitativ hochwertige Antworten. Relevante Informationen werden über eine Standard-API zuverlässig aus allen gängigen Content-Formaten extrahiert und anschließend von jedem gewünschten Sprachmodell in natürlichsprachige Antworten überführt.
Unternehmen profitieren von einer stärkeren Nutzerbindung sowie neuen Erlöspotenzialen durch dialogorientierte Informations- und Content-Angebote. Unsere selbstentwickelte KI-Lösung bietet ein sofort einsetzbares Q&A-System mit Modulen für kontextsensitive Folgefragen, integriertes Nutzerfeedback und flexibel anpassbare Online-Widgets. Die KI-Chatbots lassen sich schnell, effizient und passgenau auf unterschiedliche Geschäftsmodelle und Branchen zuschneiden:
Hierbei sind wir besonders stolz, dass wir 2025 bereits mehrere Dutzend solcher maßgeschneiderter KI-Chatbots gemeinsam mit unseren Kund:innen auf den Weg gebracht haben – darunter mit der FAZ, den Titeln der Rheinischen Post und der Neuen Pressegesellschaft oder mit Fachmedien wie Hans Soldan oder Pharmazeutischen Zeitung (Avoxa).
Kurzum: Mit AI Engage bieten wir eine einfach und schnell einsetzbare KI-Lösung für Question-Answering-Systeme für Medienhäuser, Händler und Marken – und setzen damit neue Maßstäbe für die Zukunft der Content-Bereitstellung und des Publishings.
Besonders gefreut hat uns in diesem Jahr der Erfolg unseres AI Content Assistant, der zahlreiche Unternehmen aus der Medien- und E-Commerce-Branche überzeugt hat. Entscheidend dafür war nicht zuletzt, dass sich unser KI-Redaktionsassistent problemlos in bestehende Workflows integrieren lässt – schnell, effizient, ohne großen Implementierungsaufwand und mit herausragender Qualität bei Aufgaben wie dem Umformulieren, Zusammenfassen oder Kürzen von Texten.
Wir entwickeln den AI Content Assistant kontinuierlich weiter, um unseren Anwender:innen ein leistungsstarkes Tool auf Enterprise-Level zu bieten. Zu den Verbesserungen, die wir in diesem Jahr umgesetzt haben, zählen unter anderem:
Wie sich auch in unserem KI-Lösungsportfolio widerspiegelt, war 2025 das Jahr, in dem KI-Projekte ihren Beta-Status endgültig abgelegt haben. Aus Pilotversuchen wurden belastbare Initiativen, die das Experimentierstadium hinter sich ließen und nicht länger nur mit Vorsicht zu genießen waren. KI-Lösungen wurden marktreif – und wer diesen Schritt in diesem Jahr nicht einschlug, läuft eher früher als später Gefahr, den Anschluss zu verlieren.
Wer in diesem Jahr auf Künstliche Intelligenz setzte, investierte nicht nur in Technologie, sondern vor allem in seine eigene Zukunftsfähigkeit. Entsprechend wurden KI- Initiativen deutlich strategischer definiert und umgesetzt. Klare KI-Strategien sorgten kundenseitig für Fokus und stellten sicher, dass KI nicht isoliert implementiert wurde, sondern als wesentlicher Enabler für effizientere Prozesse und neue Produktmodelle diente.
Künstliche Intelligenz ist damit etwa im Medienumfeld kein Zukunftsthema mehr, sondern ein fester Bestandteil zukunftsorientierter Unternehmensstrategien. Das zeigt auch unser gemeinsam mit dem BDZV veröffentlichter KI-Reifegrad-Report: 89 % der befragten Medienhäuser verfügen bereits über eine belastbare KI-Strategie.
Zugleich entwickelt sich die Messbarkeit von KI zunehmend zu einem zentralen Hebel, um den Erfolg von KI-Projekten zu bewerten. Denn: Was nicht messbar ist, bleibt nicht belastbar – weder gegenüber dem Management noch im Vergleich zum Wettbewerb. Mithilfe von Kennzahlen wie Time-to-Content, Kosteneffizienz pro Output und Qualitätsmetriken etwa zu Themenpräferenzen oder Nutzungsverhalten im Redaktionsalltag lässt sich inzwischen deutlich präziser erfassen, welchen tatsächlichen Impact KI im Content- und Medienumfeld erzielt. Messbarkeit schafft Transparenz und Vertrauen, verbessert die Akzeptanz und ermöglicht eine konsequente, gezielte Optimierung.
Auch unser KI-Reifegrad-Report 2025 bestätigt diese Entwicklung: 60 % der Medienhäuser nutzen bereits KPIs oder planen, diese kurzfristig einzuführen – ein Wachstum von 47 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Zugleich zeigt eine viel beachtete MIT-Studie, wie groß die Herausforderungen branchenübergreifend weiterhin sind: Demnach erzielen 95 % aller KI-Initiativen in den Unternehmen keine messbaren Resultate.
Auch im Bereich KI-basierter Suche war 2025 ein Jahr großer Dynamik. Nachdem OpenAI Google und dessen Suchmonopol frontal herausgefordert hatte, reagierte Google zum Jahresende mit einer neuen und deutlich leistungsfähigeren Gemini-Version.
Für Publisher, Medienhäuser und Content-Provider bedeutet das sinkende Sichtbarkeit und deutlich weniger Traffic. Google, OpenAI und Co. verfolgen das klare Ziel, Nutzer:innen möglichst im eigenen Ökosystem zu halten. OpenAI positioniert ChatGPT dabei als unmittelbaren Wissensvermittler, der Informationen sammelt, verdichtet und verständlich ausgibt. Google wiederum definiert das Sucherlebnis mit dem neuen AI Mode („KI-Modus“) grundlegend neu: Antworten entstehen dialogorientiert, personalisiert und dynamisch. Parallel dazu wird Google Discover konsequent weiterentwickelt – ebenfalls zulasten der Sichtbarkeit und Reichweite von Content-Anbietern und Medienhäusern.

AI Mode: KI-basierte, dynamisch generierte Zusammenfassungen direkt in der Google-Suche
Wer sich tiefer mit diesen Veränderungen im Suchverhalten und ihren Auswirkungen auf den Markt befassen möchte, findet in unseren Blogposts der vergangenen Monate ausführliche Analysen und Einschätzungen:
Neben KI-Suchen war kaum ein Thema in diesem Jahr so präsent wie der Einsatz von KI-Agenten. Doch was genau steckt hinter dem Hype? Viele sehen in ihnen den nächsten Evolutionsschritt Künstlicher Intelligenz. Im Unterschied zu herkömmlichen KI-Tools, die Aufgaben nur auf Anweisung ausführen, verfolgen Agenten eigene Ziele, treffen eigenständig Entscheidungen und passen ihr Handeln flexibel an die Situation an. Sie agieren autonom – auch in komplexen, veränderlichen Umgebungen – und versprechen, komplette Prozessketten automatisiert steuern zu können.
Aktuell verläuft die Grenze zwischen KI-Agenten, Automatisierungen und traditionellen Workflows unscharf. Klare Definitionen existieren kaum. Der wesentliche Unterschied: KI-Agenten lösen nicht-deterministische Aufgaben selbstständig. Sie folgen keinem starren Schema, sondern entwickeln Lösungswege dynamisch auf Basis von Daten, Kontext und Zielsetzung. Damit rückt ein Szenario in den Fokus, in dem Agenten planen, entscheiden und lernen – kontinuierlich, adaptiv und mit steigender Leistungsfähigkeit.
In der Praxis dominiert aktuell noch das Experimentieren. KI-Agenten übernehmen meist kleinere, klar abgegrenzte Aufgaben. Das Potenzial jedoch ist offensichtlich – ebenso wie die steigenden Anforderungen an Datenqualität, Organisation und Technologie. Unternehmen müssen sich deshalb zentralen Fragen stellen: Welche Aufgaben kann die KI sinnvoll übernehmen? Sind Daten verlässlich, konsistent und ausreichend strukturiert vorhanden?
2025 war das Setup-Jahr für belastbare KI-Anwendungen. Viele Unternehmen haben die Grundlagen geschaffen, um KI-Technologien produktiv einzusetzen und interne Prozesse neu auszurichten. Auch wir bei Retresco haben genau daran gearbeitet, indem wir skalierbare KI-Architekturen entwickelt, Automatisierungslogiken aufgebaut und robuste Use Cases für den produktiven Einsatz etabliert haben.
2026 kann Künstliche Intelligenz zum echten Wertschöpfer werden. Wir dürften Entwicklungen sehen, die deutlich präziser und zielgerichteter sind, weil KI kanalübergreifend in der Lage sein sollte, Nutzer:innen individuell zugeschnittene Inhalte bereitzustellen. Kommunikation sollte sich künftig in Echtzeit orchestrieren lassen – automatisiert, konsistent und hochgradig personalisiert. Zugleich wächst die Integration von KI in CMS-, Delivery- und Produktionsprozesse. Künstliche Intelligenz wird damit nicht nur Werkzeug, sondern ein zentraler Bestandteil digitaler Wertschöpfung.
Großes Potenzial liegt zudem in neuen dialogbasierten Geschäfts- und Werbemodellen: dynamischer, kontextsensitiver und eng verzahnt mit Produkten, Services und Angebotsstrecken. Nutzer:innen interagieren künftig nicht nur mit Content oder Produktinformationen, sondern mit intelligenten Oberflächen, die Antworten, Empfehlungen und Transaktionen zusammenbringen.
Mein Fazit: 2025 markiert einen Wendepunkt – KI entwickelt sich vom Zukunftsversprechen zum konkreten Wachstumsmotor für Medienhäuser, Verlage und den Handel. Die Chancen sind enorm. Mit mehr Engagement und einer intelligenten Personalisierung können Unternehmen ihre Inhalte skalierbar ausspielen: effizienter, präziser und relevanter als je zuvor.
Was denkst du? Sprich uns an – unsere KI-Expert:innen melden Sie gerne bei dir!